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Kleine Monster trösten Menschen mit Demenz
Sie sind bunt, knuffig, schräg – sehen ein bisschen aus, als wären sie Tim Burtons Universum entsprungen und bringen Freude und Wärme in den Alltag von Menschen mit Demenz: die Pallis, kleine Monster aus Stoffflicken und einem großen Reißverschlussmaul, in das sich alles, was man loswerden will, versenken lässt.
Die Mitarbeiter des Kompetenzzentrums Palliative Geriatrie (KPG), das sich seit zwanzig Jahren für ein würdiges „Leben können und sterben dürfen“ hochbetagter und dementer Menschen einsetzt, hatten die Idee zu diesen lustigen Stoffpuppen, die von ehrenamtlichen Helferinnen genäht werden. Sie sollen durch den – im Gegensatz zu speziellen Therapiepuppen – unkomplizierten Einsatz die Lebensqualität von Menschen mit Demenz verbessern.
„Hochbetagte und/oder demenziell Erkrankte bauen oft eine Bindung zu Puppen oder Stofftieren auf. Besonders in einer fremden Umgebung mit oft neuen Gesichtern und fremden Personen können diese kleinen Gesellen Halt und Stabilität geben. Sie trösten in der phasenweise immer wieder stark empfundenen Einsamkeit und vermitteln das Gefühl, nicht alleine zu sein“, weiß KPG-Bereichsleiter Dirk Müller, gelernter Altenpfleger und erfahren in der Arbeit mit demenziell erkrankten Menschen.
Der positive Effekt von Puppen oder Stofftieren auf hochaltrige oder demente Menschen ist erwiesen: Sie vermindern Ängste und Aggressionen, führen zu mehr sozialer Interaktion und mehr Aktivität, heben die Stimmung und reduzieren den Drang zu „wandern“. Im Gegensatz zu einer Puppentherapie würden die Pallis zwar die Möglichkeit zur Interaktion bieten. Sie gaukeln einem Demenzkranken jedoch keinen Baby-Ersatz vor, denn dies könne zu Verwirrung und Irritation führen.
Die Pallis können auf der Fachtagung Palliative Geriatrie, die am 11. Oktober 2024 zum 19. Mal stattfindet, gegen eine Spende erworben werden. Die Tagung mit internationaler Beteiligung findet in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung in diesem Jahr zum Thema „Einsamkeit im Alter und im Sterben“ statt.

denen sie Freude bringen. Foto: C. Pfister
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