Auditorium 17. Fachtagung Palliative Geriatrie 2022)

Fachtagungen Palliative Geriatrie

Die Fachtagung Palliative Geriatrie Berlin findet seit 2005 als Kooperation des KPG mit dem Politischen Bildungsforum Berlin der Konrad-Adenauer-Stiftung statt. Fachpartner ist die Fachgesellschaft Palliative Geriatrie (FGPG). Die Referenten und Teilnehmer der Tagung, die sich an ein Fachpublikum aus dem medizinischen, pflegerischen und sozialpädagogischen Spektrum sowie verwandte Professionen richtet, kommen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg.

Das war die 19. Fachtagung Palliative Geriatrie

"Aktiv gegen Einsamkeit im Alter und im Sterben"

Mehr Lebensqualität und Autonomie durch palliativgeriatrische Sorge für hochbetagte und demente Menschen

Freitag, 11. Oktober 2024 | 09:00 - 17:15 Uhr

Wie sich palliativgeriatrische Sorge auf die Lebensqualität und Autonomie von Hochbetagten und Menschen mit Demenz auswirkt, darum ging es auf der 19. Fachtagung Palliative Geriatrie Berlin vom Kompetenzzentrum Palliative Geriatrie in der Konrad-Adenauer-Stiftung.

 „Einsamkeit und das Gefühl, unerwünscht, lästig oder vergessen zu sein, ist die schlimmste Art von Armut“. Mit diesen Worten von Mutter Teresa begrüßte die Berliner Staatssekretärin für Gesundheit und Pflege, Ellen Haußdörfer, die 200 Teilnehmer*innen der 19. Fachtagung, die diesmal unter dem Motto „Aktiv gegen Einsamkeit im Alter und im Sterben“ stand.
Das Problem „Einsamkeit“ betrifft dabei nicht nur alte Menschen. Doch Hochaltrige, oft demenziell Erkrankte sind – bedingt durch den Verlust an Sinnesleistungen, gesundheitliche Probleme oder den Verlust von Partnern oder Freunden – eine besonders vulnerable Gruppe. Häufig sind sie in der letzten Lebensphase schmerzlich von Einsamkeit betroffen, wie Prof. Dr. Dr. Marina Kojer, die Ehrenvorsitzende der Fachgesellschaft Palliative Geriatrie aus Wien, in ihrem Video-Grußwort sagte. „Alte Menschen, die einsam gelebt haben, sterben auch einsam. Da hilft es wenig, wenn in den letzten Lebenstagen jemand ehrenamtlich am Bett sitzt und die Hand hält.“

 Alt und einsam – und was nun?

 Doch wie kann es gelingen, alte, kranke, multimorbide Menschen aus ihrer Einsamkeit herauszuholen? Was kann helfen, sinnvolle soziale Beziehungen aufzubauen? Welche Strukturen braucht es, um Einsamkeit langfristig entgegenzuwirken und was kann jeder Einzelne in seinen Bezügen tun? Um diese und viele weitere Fragen ging es auf der seit 2005 vom Kompetenzzentrum Palliative Geriatrie (KPG) ausgerichteten Tagung, die unter Beteiligung von Referent:innen und Teilnehmer:innen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg stattfand.
Mit ihrem Vortrag „Das Leben lohnt ja gar nicht mehr…“, Betrachtungen über die Einsamkeit in der letzten Lebensphase, eröffnete die Gerontologin Dr. phil. Elisabeth Jentschke das wissenschaftliche Forum. Die Vorsitzende des klinischen Ethikkomitees des Uniklinikums Würzburg beleuchtete Ursachen, Rolle und psychosoziale Dimensionen der Einsamkeit hochaltriger Menschen und stellte die Frage nach dem Zusammenhang von Einsamkeit und Todeswunsch. Das Ergebnis überrascht nicht: Das häufigste Motiv für den Wunsch zu sterben, sind schwere Erkrankungen und Einsamkeit.
Über die „Volkskrankheit“ Einsamkeit aus medizinischer Sicht sprach Dr. med. Volkan Aykaç vom Evangelischen Geriatriezentrum der Charité. Sein Resümee: Obwohl Psychopharmaka wie das „Glückshormon“ Oxytocin hilfreich sein können, müsse das Problem der Einsamkeit vor allem auf nicht-medizinischer Ebene angegangen werden. So zum Beispiel durch die Methode der Validation©, die von der Niederländerin Vicki de Klerk-Rubin vorgestellt wurde.

Ethische Konflikte lösen

 Welche ethischen Aspekte sich aus den Überlegungen im Deutschen Ethikrats bezüglich „Einsamkeit als existentielle Erfahrung und gesellschaftliche Herausforderung“ ergeben, erläuterte Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl vom Berliner Institut für christliche Ethik und Politik. Er ging insbesondere auf die Position des Ethikrates in der Corona-Pandemie ein, die durch die politische Strategie der physischen Distanz/Isolierung vor allem für Hochaltrige und Menschen mit Demenz eine extreme Belastung war.
Ihr mittlerweile 7. Grundsatzpapier „Moral Distress in der Palliativen Geriatrie“ stellte die Fachgesellschaft Palliative Geriatrie (FGPG) vor. Ein wichtiges Thema, denn moralischer Stress ist etwas, das Viele kennen:
Er entsteht, wenn man weiß, was das Richtige zu tun wäre, institutionelle Rahmenbedingungen es aber fast unmöglich machen, die richtige Vorgehensweise zu verfolgen.

Und nicht vergessen: Die 20. Fachtagung Palliative Geriatrie Berlin findet am 10. Oktober 2025 statt. 

Themen-Sessions

Session 1
Nicht mehr erreichbar? Menschen mit Demenz in Ihrer Einsamkeit begleiten.
Session 2
Aus der Einsamkeit fliehen? Praxisansätze
Session 3
"Selbst jene, denen das Alter die körperlichen Kräfte geraubt hat, zittern, wiehern und spreizen sich vor Liebe."
Session 4
Soziale Prävention von Einsamkeit - Gemeinsam im Team

Online-Themen-Session

Session 1 :
Nicht mehr erreichbar? Menschen mit Demenz in Ihrer Einsamkeit begleiten.

Tagungsleitung

Dirk Müller MAS (Palliative Care)
Mitwirkende
Dr. med. Volkan Aykaç
D Berlin
Faissal Bakir
D Berlin
Eileen Bugur
D Berlin
Vicki de Klerk-Rubin
NL Den Haag
Thomas de Vachroi
D Berlin
Emine Demirbüken-Wegner
D Berlin
Michael Dietmann MdA
D Berlin
Jala El Jazairi
D Berlin
Dr. med. Monika Fuchs
D Ulm
Markus Geißler M. Sc. Public Health
D Berlin
Jenny Gührke
D Berlin
Stephan Hadraschek
D Berlin
Assoc. Prof. Dr. Katharina Heimerl
A Wien
Hannes Heissl Mag. MSc MA MAS
A Wien
Dr. phil. Elisabeth Jentschke
Dr. phil.
Juliane Kaptain
D Berlin
Dr. Joachim Klose
D Berlin
Hon. Prof. Dr. med. Dr. phil. Marina Kojer
A Wien
Dr. med. Roland Kunz
CH Zürich
Susanne Lemoine
D Berlin
Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl
D Berlin
Dirk Müller MAS (Palliative Care)
D Berlin
Dipl. Soz. Päd. Uwe Müller
D Berlin
RA Christian Nobmann
D Berlin
Thomas Palavinskas B. Sc.
D Berlin
Dörte Pfeiffer
D Berlin
Claudia Pfister
D Berlin
Klaus Schäfer
D Berlin
Dr. med. Sebastian Schiel
D Fulda
Jeannine Senger
D Berlin
Nadja Zivkovic
Bezirksbürgermeisterin Berlin Marzahn-Hellersdorf
D Berlin

Abendprogramm

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Veranstaltungsdaten & Anmeldung

Termin

Freitag, 11. Oktober 2024
09:00 - 17:15 Uhr

Veranstaltungsort

Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Tiergartenstraße 35
10785 Berlin

Fortbildungspunkte

Für Ärzte: 8 Punkte ÄKB
Für Pflegende: 6 Punkte DBfK

Tagungsgebühren

134,00 €
pro Person
114,00 €
für Alumni von KPG Bildung
114,00 €
für Mitglieder der FGPG
89,00 €
für Online-Zuschaltung (eine Themen-Session)

Für Kalt- und Warmgetränke sowie einen Mittagsimbiss ist gesorgt

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